Rauschen

abstrakte Fotografie

2019

Ein Rauschen das ruhig stellt oder beruhigt, eine ständige Berieselung. Das Gefühl des „ruhig gestellt“ seins, hatte ich schon öfters beobachtet. Menschen bewegen sich im System. Gesittet und geordnet. Auf dem Weg zur Arbeit, in ihren Fabriken und Konsumtempel. Begleitet von Smartphone, Flachbildschir- men die überall hängen, Werbeplakate und Zeitschriften. Befüllt mit Nachrichten über Katastrophen, Kriegen und Krisen, sowie mit Werbung von einer schönen und besseren Welt. Eine Berieselung die ein Rauschen erzeugt, das meines erachtens ruhig stellt, oder sogar stilllegt. Wie ein Oberton der darüber gelegt wird und ein klares Denken verhindert. Das ständige Rauschen hat sich als fester Bestandteil in das Leben so stark integriert, dass es gar nicht mehr wahrgenommen und in Frage gestellt wird. Eine Berieselung, rund um die Uhr und überall.

Die Arbeit „Berieselung“ bezieht sich auf die Bilder „Sendeschluss“ aus dem Jahr 2014 von Wolfgang Tillmans. Er verweist damit auf das analoge Zeitalter, wo die Fernsehstationen über Nacht keine Infor- mationen sendeten, somit auch eine Informationspause stattfand.

Was in den Bildern zu sehen ist, ist ein Rauschen. Die Bilder unterscheiden sich einerseits in den Farben Rot, Grün und Blau, sowie auch in deren unterschiedlichen Strukturen und Muster. Einige Grundstruktu- ren sind ähnlich, unterscheiden sich aber in den Mustern völlig. Im Gesamten betrachtet handelt es sich lediglich um ein Farbfeld, aber durch die Strukturen des Rauschens ergibt sich ein Muster, das einen, trotz null Information, zum Verweilen einlädt.

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